Im Frühjahr präsentiert sich das Johanniskraut (Hypericum perforatum, Hyperiaceae) noch zurückhaltend und eher unscheinbar am Wegesrand
oder auf Waldlichtungen. Wenn jedoch der Sommer ins Land zieht, erfreut uns die Pflanze mit ihren kleinen, strahlenden, gelben Blüten auf den zügig verholzenden Stängeln, welche von satt grünen
Blättern umhüllt sind. In seinem Anblick offenbart sich die Signatur der Sonne.
Paracelsus zählte das Johanniskraut zu einer seiner Lieblingspflanzen und Hildegard von Bingen nannte es „Arnika der Nerven“. Unter dem ländlichen Volk war es
Brauch, dass Frauen und Mädchen am Johannistag Kränze aus Johanniskraut im Haar trugen oder beim Sonnwendfeuer Johanniskrautbuschen ins Feuer geworfen wurden. Ebenso war es Tradition, einen Kranz
aus Johanniskraut am Dach des Hauses oder der Stalltür anzubringen um Heim und Vieh zu schützen. Hier erfährst du mehr über:
Anwendung von Johanniskraut als Öl - Wie wirkt Johanniskrautöl?
Beim Johanniskrautöl, welches im Volksmund auf Grund seiner intensiv dunkelroten Farbe meist nur „Rotöl“ genannt wird, handelt es sich genau
genommen um ein Mazerat. Die frischen Blüten werden in Oliven- oder Sonnenblumenöl ausgezogen. Das Potential des Mazerates reicht von
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schmerzstillend
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hautregenerierend
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entzündungshemmend
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durchblutungsfördernd bis
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leicht angstlösend
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ausgleichend und
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stimmungsaufhellend.
Seine Eigenschaften machen es - pur oder mit anderen Pflanzenölen vermengt - zu einem wertvollen Öl für die Massage bei Muskelschmerzen und –verspannungen,
Neuralgien (Ischialgie, Trigeminusneuralgie), chronischen Nervenschmerzen und Lumbago. Ebenso wertvoll kann es zur Linderung rheumatischer Beschwerden in der Massage eingesetzt werden.
Die pflegenden und insbesondere regenerierenden Eigenschaften des Johanniskrautöls werden gerne in der Hautpflege genutzt. Es kann bei
Verbrennungen Grad 1, Hautabschürfungen und zur Dekubitusprophylaxe erfolgreich eingesetzt werden. Die pflegenden, regenerierenden und beruhigenden Eigenschaften des Johanniskrautöls zeigen
ebenso bei trockenen Halsschmerzen, Heiserkeit und stark beanspruchten Stimmbändern positive Effekte.
Bei der Anwendung als temperierte Ölkompresse entfaltet das Johanniskrautöl vor allem sein Potential im seelischen Bereich. Die Kombination
aus milder Wärme und den Eigenschaften des Öls ist wohltuend bei
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Ängsten
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Einschlafschwierigkeiten
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innerer Unruhe und Nervosität sowie
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Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit.
Bei allen Anwendungen des Johanniskrautöls sollte bedacht werden, dass es Hypericin enthält, welches photosensibilisierend ist. Empfindliche Personen sollten
im Anschluss an einen Johanniskrautölanwendung direkte Sonneneinstrahlung sowie Solarien für einige Stunden meiden.
Wobei und Wie kann ätherisches Johanniskrautöl angewandt werden?
Das ätherische Johanniskrautöl duftet nach getrocknetem Heu, warm und mag den einen oder anderen in Erinnerungen an einen warmen
Sommertag auf einer Alm liegend schwelgen lassen. Für Parfums wird die Wärme, welche dieser Duft verströmt, in der Herznote einer Duftkomposition verewigt.
Das ätherische Öl hat ebenso stark haut- und schleimhautpflegende Eigenschaften, und so kann es bei
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Ekzemen
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schuppender Haut
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problematischer Kopfhaut und
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Schleimhautentzündungen
eingesetzt werden. Weiters verfügt es über antivirale Eigenschaften, weshalb es gerne bei Pilzinfektionen Verwendung findet. Bei
Krämpfen und Schmerzen bei Entzündungen im Urogenitaltrakt unterstützen Anwendungen mit ätherischem Johanniskrautöl ebenfalls.
Wie kann man Johanniskraut noch verwenden?
Für eine Tinktur wird Johanniskraut in Alkohol angesetzt. Verwendet man frisches Johanniskraut, erhält man eine hochwertigere
Tinktur als durch den Ansatz des getrockneten Krautes. Bei nervösen Magen- und Verdauungsbeschwerden können 3 bis 5 Tropfen der Tinktur bis zu 3 mal täglich vor den Mahlzeiten eine
Linderung bringen. Äußerlich unterstützt die Tinktur als Kompresse bei Muskelkater und Nervenschmerzen.
Eine Teezubereitung kann ebenfalls mit frischem wie getrocknetem Kraut erfolgen. Für eine Kur mit Johanniskrauttee können 2 bis 3
Tassen über drei bis vier Wochen genossen werden. Wie alle Kräutertees, ist auch Johanniskraut nicht für die Daueranwendung als Genusstee geeignet. Die Zubereitung des Tees erfolgt
als Aufguss und die Ziehzeit sollte zehn Minuten nicht überschreiten.
Der Tee regt die Bildung des Neurotransmitters Serotonin im Gehirn an. Daher wird der Tee gerne bei melancholischer Stimmungslage,
Niedergeschlagenheit und „Winterdepression“ empfohlen. Johanniskrauttee beruhigt aber auch ein angeschlagenes Nervenkostüm und kann bei
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nervöser Unruhe
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nervöser Schlaflosigkeit
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Stress und
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übermäßiger Schüchternheit
positiv unterstützen.
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